Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen


 Titel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Autorin: Ava Reed
Sprache: Deutsch
Genre: Jugendbuch
Seiten: 320
Verlag: Ueberreuter
Erscheinungsdatum: 15.02.2019
Preis: 16,95€
ISBN: 978-3764170899

Mein Name ist Ava und ich schreibe und blogge bereits seit 5 Jahren. Nach dem Abitur bin ich nach Frankfurt am Main gezogen, dort habe ich mein Studium für das Lehramt an Haupt- und Realschulen beendet, habe also das 1. Staatsexamen in der Tasche, und widme mich seitdem voll und ganz den Büchern, der Fotografie, dem Zeichnen und natürlich dem Lesen! Vor Kurzem bin ich ins schöne Friedberg (Hessen) gezogen und genieße die größere Nähe zur Natur sehr.
Quelle:https://www.amazon.de/Alles-Nichts-ganz-viel-dazwischen/dp/3764170891


   


In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden!

Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind.
Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen?
Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte ...

Quelle:https://www.amazon.de/Alles-Nichts-ganz-viel-dazwischen/dp/3764170891


 

emotional
 
berührend
 
authentisch
 

"Es gibt gute und es gibt schlechte Tage. Solche, an denen sich alles fast wie damals anfühlt, und solche, an denen ich nicht die Kraft finde aufzustehen. Die mich an Grenzen bringen, die mich denken lassen, dass ich nicht stark genug bin und das nicht schaffen kann. Tage, an denen meine Ängste und dunklen Gedanken, so klein sind, dass ich sie kurz einsperren kann, und Tage, an denen sie zu einem Ungeheuer werden, dem ich nicht gewachsen bin."

Zitat S. 100

Cover 

Das Cover ist wunderschön gestaltet. Die verschiedenen grün Töne und auch die Lichter gefallen mir so gut, dass ich das Cover immer und immer wieder anstarren könnte. Und wäre dieses Buch nicht von Ava Reed gewesen, dann hätte ich es trotzdem aufgrund des Covers gekauft. 


Schreibstil 

Der Schreibstil ist sehr emotional und gefühlvoll. Ava Reed schreibt bildhaft und detailreich, sodass man das Gefühl hat, die Geschichte hautnah mitzuerleben. Zudem steckt die Geschichte voller toller Zitate, sodass ich nur noch am makieren war. Die Geschichte wird im unregelmäßigen Rhythmus aus der Sicht von Leni und Matthi erzählt. 


Protagonisten

Leni ist zunächst ein fröhliches Mädchen mit Freunden und sie steht kurz vor dem Abitur. Sie gibt Dingen gerne Namen. Doch dann kommt die Angst, mit Symptomen wie Übelkeit, Schwindel und Panikattacken. Sie fühlt sich in ihrem eigenen Körper gefangen und kann sich selber nicht mehr finden. 

"Eine Fremde. Ja, ich fühle mich wie eine..."
Zitat S. 65

Ava Reed hat sie und ihre Geschichte so authentisch dargestellt, dass ich die ganze Zeit mit ihr mitgelitten habe. Sie ist so unglaublich stark, auch wenn sie schwach wirkt.

Matthi hat ein eigenes Päckchen mit einer sehr seltenen Krankheit zu tragen. Seine Mutter ist so besorgt um ihn deswegen, dass er kaum das Haus verlassen darf und sogar einen eigenen privaten Arzt hat. Er mag gerne Dokumentationen. Er möchte raus und die Welt erkunden, all das machen, was er vorher nicht machen durfte. Das kann man ihm kaum verübeln. 

Zudem gibt es tolle Nebencharaktere, die die Geschichte unglaublich bereichern. Da wären zum Beispiel Lenis Eltern. Sie kümmern sich so liebevoll um sie und suchen mehrere Ärzte auf, damit sie erfahren, was Leni hat. Sie lassen nicht locker. 


Geschichte 

Die Geschichte ist ruhig und ohne viel Action oder Wendungen. Das braucht sie aber auch gar nicht, denn sie sticht mit ihrer Persönlichkeit hinaus. So befinden sich zum Beispiel persönliche Tagebucheinträge in dem Buch, die nicht nur wunderschön gestaltet sind, sondern auch von Ava Reed handgeschrieben wurden. Zudem hat die Geschichte einem einfach das Gefühl gegeben, dass man sie selber erlebt. Sie ist geschmückt mit vielem Emotionen und Ängsten und ich würde behaupten, dass jeder schon vor der ein oder anderen Angst gestanden hat, die hier tematisiert wird. Es werden Themen wie der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klink, psychische und körperliche Erkrankungen und Depressionen angesprochen. Eine Welt über die sonst wenig bis gar nicht drüber gesprochen wird. Die Geschichte zeigt, warum Verständnis und Akzeptanz für so eine Krankheit sehr wichtig sind. Sie zeigt, dass es sich um eine Krankheit handelt, die man nicht zwingend sieht, die bei jedem anders aussieht und verläuft und die auch schleichend verlaufen kann.  Eine Krankheit, die der Betroffene meist selber zunächst nicht versteht.

"Wie kann ich etwas erklären, was ich selbst nicht begreife? Was mir Angst macht. Ich suche nach Worten, während mich beide abwartend ansehen. 
"Etwas ist anders. In mir, da ... da funktioniert etwas nicht richtig.""
 Zitat S. 74

Der Übergang ist meist kaum zu erkennen. Und dann spendet die Geschichte ganz viel Hoffnung, dass egal wie dunkel es ist, es eines Tages besser wird.

"Es ist wichtig zu erkennen, dass auch Trauer ein Lächeln tragen kann. Für euch, für andere. Gefühle zeigen sich bei jedem anders und wir sollten lernen hinzusehen, nicht weg."

Zitat S. 154


Eine Geschichte, die mich emotional berrührt und so schnell nicht losgelassen hat. Vergessen werde ich sie nie.

5/5✨







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